Organspende schenkt Lebenszeit – Im Rahmen meiner Bachelorarbeit wurde der Frage nachgegangen, wie man effektiv ein gemeinnütziges Projekt zum Thema Organspende umsetzt und Menschen einen Anreiz gibt, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob man Organspender/in sein möchte oder nicht. Innerhalb der dreimonatigen Abgabefrist ist in Zusammenarbeit mit einem Kommilitonen eine 30 Minuten lange Reportage plus zugehöriger, animierter Website entstanden.
DIE DOKU
In dieser Dokumentation wird Marius Schaefer begleitet, der seit 2012 eine neue Lunge hat und diese im Kindesalter transplantiert bekam. Jedoch bekam Marius sein Spenderorgan nicht auf normalem Wege, da keine passende Lunge aufgrund der schlechten Spenderzahlen gefunden werden konnte. Da Marius sonst verstorben wäre, mussten seine Eltern einspringen und ihm jeweils einen Teil ihrer eigenen Lunge schenken. Nur dank der Entscheidung seiner Eltern für eine Lebendspende ist Marius heute noch am Leben.
Anhand seiner packenden und außergewöhnlichen Geschichte erkennt man, dass umgehend ein Umdenken stattfinden muss, was die Organspende betrifft. Alleine in Deutschland sterben am Tag 2 1/2 Menschen, da sie nicht rechtzeitig ein Organ bekommen haben. Um den hohen Bedarf an Organen einigermaßen decken zu können, müssen sogar Organe aus dem EU-Ausland importiert werden.
Dabei hätte es für jeden von uns Vorteile, sich einmal mit der Organspende auseinanderzusetzen, egal, ob man Organspende befürwortet und sich für die
Spende im seltenen Falle eines eingetretenen Hirntodes entscheidet oder nicht. Es sorgt für Selbstbestimmtheit und Kontrolle und entlastet gleichzeitig die Angehörigen von der schwierigen Aufgabe, diese Entscheidung im Ernstfall treffen zu müssen. Darüber hinaus sollte man sich immer die Frage stellen, ob man selbst ein Spenderorgan annehmen würde, wenn man darauf angewiesen ist. Nach dem Motto: „Ich würde nehmen, also gebe ich.“
Bei dem Projekt Traumsand wird der Status quo in Deutschland betrachtet. Das Thema Organspende soll in ein besseres Licht gerückt, Fake News aufgedeckt und über medizinische Hintergründe aufgeklärt werden. Darüber hinaus soll die Dokumentation bei den Zuschauer*innen Emotionen wecken, die sie dazu bewegen, sich mit der Thematik zu befassen und evtl. einen Organspendeausweis auszufüllen. Dazu kommen neben Marius verschiedene Fachleute in der Dokumentation vor, die sich täglich mit Organspende beschäftigen.
DER WERBESPOT
Der oben zu sehende Werbespot zum Thema Organspende ist in Kooperation mit dem Handballverein „Die Recken“ aus Hannover und den „Jungen Helden“ entstanden. Er wurde vor Publikum bei großen Spielen im Stadion abgespielt.
DIE WEBSITE
Zusätzlich zur Dokumentation wurde eine Scrollytelling-Website entwickelt. Scrollytelling-Websites sind interaktive Online-Plattformen, die multimediale Inhalte wie Texte, Bilder, Videos und Animationen präsentieren. Der Clou dabei ist, dass sich der Inhalt dynamisch verändert, während Nutzer*innen durch die Seite scrollen. Dies schafft eine immersive Erfahrung, bei der die Informationen in einem visuell ansprechenden und chronologischen Stil präsentiert werden.
Die Traumsand-Website beinhaltet Informationen rund um das Thema Organspende. Dazu gehören die klassischen W-Fragen:
1. Was ist Organspende?
2. Wie läuft eine Organspende ab?
3. Was kann man spenden?
4. Warum ist Organspende so wichtig?
5. Woher kriege ich einen Organspendeausweis?
Außerdem hat man auf der Website die Möglichkeit, mittels eines Links zu einer externen Website einen Organspendeausweis zu beantragen und Informationen zu bekommen, wie man diesen richtig ausfüllt.
Aussagekräftiges Symbol der Website ist die Sanduhr, von der sich auch der Projektname „Traumsand“ ableitet. Die Sanduhr gilt als ultimatives Symbol für ablaufende Lebenszeit, allerdings besteht bei ihr die Möglichkeit, die Uhr noch mal zu drehen.
Die Website vermittelt die Leitsätze: „Ich würde nehmen, also gebe ich.“ & „Organspende kann Leben retten und Zeit schenken.“
Das Projekt ist entstanden mit der Hilfe der hier aufgeführten Kontaktpartner und Förderer
Am Projekt beteiligt: Nicolas Kohll